Vertrauen in Medien bewegt sich leicht über Vor-Corona-Niveau

Ergebnisse der Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen 2023

Ende 2023 vertrauten 44 Prozent der Deutschen den Medien in wichtigen Fragen von gesellschaftlicher Relevanz „voll und ganz“ bzw. „überwiegend“. Damit sortiert sich der Mediensektor im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Institutionen und Akteuren an dritter Stelle ein. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe der „Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen 2023“ hervor.

Im Zuge der Corona-Pandemie hatte das Medienvertrauen im Jahr 2020 seinen Höchststand erreicht (56 %). 2023 ging es im Vergleich zum Vorjahr moderat zurück, bewegte sich aber weiterhin leicht über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (43 %). Erklären lässt sich das Zwischenhoch in der Corona-Zeit mit dem Wunsch nach gesellschaftlicher Einigkeit während der Pandemie-Jahre. Allerdings verfestigt sich auch ein Kern an Menschen, die den Medien tendenziell nicht vertrauen. 2023 war es jeder vierte, ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten gegenüber 2022. Zieht man das Vor-Corona-Ergebnis von 2019 als Vergleich heran, zeigt sich allerdings, dass das Misstrauen gegenüber Medien (28 %) damals ausgeprägter war.

Im Vergleich mit anderen gesellschaftlichen Institutionen liegen die Medien weiterhin vor Politik und Kirchen (jeweils 17 % Vertrauende). Auch die Anzahl an Menschen in Deutschland, die Unternehmen eher bzw. voll und ganz vertrauen (18 %) liegt auf einem ähnlichen Niveau. Ein Aufsteiger des vergangenen Jahres ist die Bundeswehr: 43 Prozent der Deutschen gaben 2023 an, den heimischen Streitkräften überwiegend bzw. voll und ganz zu vertrauen. 2022 waren es nur 34 Prozent. Damit kann die Bundeswehr in puncto entgegengebrachtem Vertrauen nahezu zu den Medien aufschließen. Der Zuwachs ist im Kontext der russischen Invasion in die Ukraine zu sehen. Am meisten Vertrauen hatten die Menschen in Deutschland 2023 erneut in Wissenschaft (69 %) und Justiz (59 %).

Lesen Sie mehr im Beitrag von Oliver Quiring, Marc Ziegele, Tanjev Schultz, Nayla Fawzi, Nikolaus Jackob, Ilka Jakobs, Christian Schemer, Daniel Stegmann und Christina Viehmann:

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