Langzeitanalyse der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehprogramme

ARD und ZDF führende Informationsvermittler und Garanten für Programmvielfalt

   

Köln/Mainz,  31. Oktober 2001:    

Das Kölner IFEM-Institut, das im Auftrag von ARD und ZDF die Angebote der bundesdeutschen Fernsehsender analysiert, hat soeben unter dem Titel "Programmprofile im dualen Fernsehsystem 1991-2000" seine zweite Langzeitbeobachtung der deutschen Fernsehprogramme vorgelegt. Darin werden die Programmleistungen der öffentlich-rechtlichen und der privaten Fernsehprogramme untersucht und in Bezug auf Spartenprofile, Formate, Genres, Funktionen und Inhalte miteinander verglichen.

Dabei ergibt sich, dass das Informationsangebot als Hauptkomponente der öffentlich-rechtlichen Programme in den letzten zehn Jahren nicht gesunken, sondern sogar noch ausgebaut worden ist. Eine Schlüsselrolle spielen die Nachrichtensendungen, die kontinuierlich des Gesamtsendevolumens vermehrt und über den gesamten Tag ausgedehnt wurden. Außerdem bestätigt sich erneut, dass politische Themen in den Informationssendungen von ARD und ZDF eine deutlich größere Rolle spielen als nicht-politische Themen.

Damit und mit der Ausdifferenzierung anspruchsvoller Angebote im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Kulturprogramme 3sat und Arte haben sich - so das Fazit des Buches - die Informations-, Bildungs- und Kulturleistungen des öffentlich-rechtlichen Systems in der zweiten Phase des dualen Fernsehsystems insgesamt verstärkt. Nie zuvor konnten die Zuschauer ein derart vielfältiges Spektrum von hochwertigen Programmen öffentlich-rechtlicher Sender empfangen wie zum Ende des zweiten Jahrtausends.

Seit vielen Jahren ist dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Vorwurf der "Selbstkommerzialisierung" bzw. der Anpassung an die Programmleistung privater Rundfunkanbieter gemacht worden, eine Behauptung die als These von der Konvergenz der Fernsehprogramme in die öffentliche Diskussion Eingang gefunden hat. Die Ergebnisse der kontinuierlichen Programmanalysen haben diese These empirisch widerlegt; die Ergebnisse der Langzeitbeobachtung bis zum Jahr 2000 bestätigen nachdrücklich: Auch nach über 15 Jahren Privatrundfunk in Deutschland bleiben die strukturellen Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern so stark, dass von Annäherung nicht die Rede sein kann.

Das Buch ist als Band 15 der "Schriftenreihe Media Perspektiven" im Nomos Verlag erschienen
(Udo Michael Krüger: Programmprofile im dualen Fernsehsystem 1991-2000. Eine Studie der ARD/ZDF-Medienkommission. Schriftenreihe Media Perspektiven Band 15. Baden-Baden 2001. ISBN 3-7890-7628-7).

Rückfragen an: Media Perspektiven, Dr. Christa-Maria Ridder, Tel 069/155-3437.  
  

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