ARD/ZDF-Onlinestudie 2013

Mobile Internetnutzung steigt rasant - Boom bei Endgeräten führt zu hohem Anstieg der täglichen Nutzungsdauer

Frankfurt am Main, 4. September 2013

Onliner in Deutschland verbringen im Schnitt 169 Minuten täglich im Internet. Smartphone, Tablet und Co. treiben die Online-Nutzung unterwegs weiter an: Sie hat sich 2013 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Die wöchentliche Bewegtbildnutzung steigt binnen eines Jahres um 6 Prozentpunkte auf 43 Prozent – 23 Mio. Nutzer greifen regelmäßig auf Bewegtbildinhalte im Netz zu. Dies sind einige Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2013.

Der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission Dr. Helmut Reitze: „Mobile Endgeräte führen zu einer deutlichen Zunahme der Internetnutzung. Dabei werden TV- und Radio-Inhalte im Netz nicht nur von jüngeren Menschen immer stärker nachgefragt. Die TV- und Radiomarken der ARD sind auf den neuen Abrufplattformen sehr beliebt. Die ARD-Marken erreichen die Menschen heute auf allen relevanten Verbreitungswegen und stehen auch im Netz für hohe journalistische Qualität und Verlässlichkeit. Statt der These ‚Radio und Fernsehen haben immer weniger Nutzer‘ gilt: TV- und Radio-Inhalte haben noch nie so viele Nutzer erreicht wie heute. Dies belegen auch die Abrufstatistiken der ARD.“

ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut, stellvertretender Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission: „Die Grenzen zwischen klassischem Fernsehen im Wohnzimmer und Fernsehen im Internet über Smart-TV, Laptop, Smartphone oder Tablet verschwinden zunehmend. Mit den immer einfacher zu bedienenden Endgeräten wird der Anteil an Fernsehen über das Internet weiter steigen. Wir haben mit der ZDF-Mediathek sehr früh auf Bewegtbild im Netz gesetzt und bieten heute unsere Inhalte auf möglichst allen relevanten Online-Plattformen an.“

77,2 Prozent der Erwachsenen ab 14 Jahren in Deutschland sind online (2012: 75,9%). Damit steigt die Zahl der Internetnutzer moderat von 53,4 Millionen auf 54,2 Millionen Menschen. Für das Wachstum ist ausschließlich die Generation der „Silver Surfer“ (ab 50 Jahren) verantwortlich. Den größten „Sprung“ vom Offliner zum Onliner machen 2013 die Über-70-Jährigen: von 20,1 (2012) Prozent auf 30,4 Prozent. Bei den 50- bis 59-Jährigen steigt die Internetverbreitung um 6 Prozentpunkte auf 82,7 Prozent, bei den Über-60-Jährigen um 3 Prozentpunkte auf 42,9 Prozent.

Deutlich zugenommen hat die Nutzungsdauer: 2013 ist der deutsche Internetnutzer im Schnitt 169 Minuten am Tag online, dies ist ein Anstieg von 36 Minuten im Vergleich zum Vorjahr (2012: 133 Minuten). 5,3 internetfähige Geräte sind in einem durchschnittlichen Onlinehaushalt vorhanden. Sie kommen in Abhängigkeit von der jeweiligen Nutzungssituation zum Einsatz. War ein Tablet 2012 erst in 8 Prozent der Online-Haushalte anzutreffen, sind es 2013 bereits 19 Prozent.

Mobile Endgeräte treiben den Internetkonsum voran. Die Unterwegs-Nutzung steigt binnen eines Jahres deutlich von 23 Prozent (2012) auf 41 Prozent (2013). Apps werden mittlerweile von 44 Prozent der deutschen Onliner auf unterschiedlichen Endgeräten genutzt.

Einen internetfähigen Fernseher besitzen inzwischen 29 Prozent der Online-Haushalte. Die Zahl derjenigen, die über ihr TV-Gerät tatsächlich ins Internet gehen, hat sich binnen eines Jahres versechsfacht: von 2 Prozent (2012) auf 12 Prozent (2013). So rufen 6,5 Mio. Personen zumindest selten mit ihrem Fernsehgerät Inhalte über das Internet ab.

Auch die wöchentliche Bewegtbildnutzung hat gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen. 43 Prozent der Onliner, das sind rund 23 Millionen, nutzen regelmäßig Fernsehsendungen und andere Videos im Netz – dies entspricht einem Zuwachs von 6 Prozentpunkten. Unter den 14- bis 29-Jährigen schauen bereits drei Viertel (76%) wöchentlich Bewegtbilder im Netz an. Originäre Fernsehinhalte, also TV-Sendungen, werden von 16 Prozent der Onliner mindestens einmal wöchentlich live oder zeitversetzt genutzt. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es bereits 27 Prozent.

Parallel zur Reichweite steigt die Sehdauer. Rund 5 Minuten, das sind zwei Prozent des täglichen Fernsehkonsums, werden über das Internet ferngesehen: 3 Minuten linear und 2 Minuten zeitversetzt. Bei den 14- bis 29Jährigen entfallen bereits 12 Minuten des Fernsehkonsums (linear oder zeitversetzt) und anteilig 8 Prozent auf das Internet.

Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2013, für die im März bis April dieses Jahres bundesweit repräsentativ 1.800 Erwachsene in Deutschland befragt wurden, sind in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ (MP 7-8/2013) dokumentiert und unter ttp://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ abrufbar.

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