Programmanalyse 2003

ARD und ZDF bei Information führend im deutschen Fernsehen

Ergebnisse der aktuellen Programmanalyse veröffentlicht
 

Frankfurt/Mainz, 07. Juni 2004:    

Das Erste und das ZDF sind auch im Jahr 2003 die führenden Informationsanbieter im deutschen Fernsehen. Dies geht aus der jährlichen Programmanalyse des Kölner Instituts IFEM im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission hervor, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Media Perspektiven" veröffentlicht wurde. Demnach sind Informationssendungen mit 43 (ARD) bzw. 48 Prozent (ZDF) der Gesamtsendezeit die umfangreichste Programmsparte bei den beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogrammen. Damit unterscheidet sich das Angebot von ARD und ZDF - wie auch in den letzten Jahren - sehr deutlich von dem der Privatsender, die auf Informationsanteile von 22 bis 27 Prozent kommen.

Weiter geht aus der IFEM-Analyse hervor, dass unter den Privatsendern nicht mehr RTL, sondern ProSieben das größte Informationsangebot besitzt. Dabei handelt es sich allerdings überwiegend um "weichere" Informationssendungen zu den Themen Lifestyle, Ratgeber und Kochen.

Bei einer genaueren Themenanalyse ergibt sich außerdem, dass die politische Berichterstattung nach wie vor fast ausschließlich von ARD und ZDF geleistet wird: Für das Informationsangebot aller fünf untersuchten Sender in der Zeit zwischen 17.00 und 1.00 Uhr gilt: 86 Prozent aller politischen Themen stammen allein von den beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogrammen, wobei die Nachrichten noch nicht berücksichtigt sind. Die restlichen 14 Prozent stammen aus den drei großen privaten Programmen.

Die entsprechende Analyse für die Hauptnachrichtensendungen zeigt: "Tagesschau" und "heute" berichten am häufigsten (66 Prozent bzw. 60 Prozent) über Themen aus Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte. Bei den Nachrichten der Privatsender liegt dieser Anteil mit 33 bis 39 Prozent deutlich darunter. Umgekehrt fällt die Relation bei den Berichten über Boulevardthemen aus: "RTL Aktuell", "18:30" und die "ProSieben Nachrichten" widmen den Meldungen aus den Bereichen Human Interest, Prominenz, Kriminalität und Unfälle 24 bis 36 Prozent ihrer Sendezeit. Bei "Tageschau" und "heute" machen solche Themen lediglich vier bis fünf Prozent aus.

Für den Vorsitzenden der ARD/ZDF-Medienkommission und Intendanten des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, bestätigen diese Ergebnisse, dass der Unterschied zwischen den öffentlich-rechtlichen und den privaten Informationsangeboten weiterhin riesengroß ist: "Nur bei uns können sich die Zuschauer glaubwürdig, verlässlich und umfassend über das Geschehen in Deutschland und in der Welt informieren. Wer von der Entpolitisierung des Fernsehens spricht, meint vor allem die privaten Programme."

ZDF-Intendant Markus Schächter, stellvertretender Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission, erklärte: "Die Untersuchung belegt eindrucksvoll, dass ARD und ZDF nach wie vor mit umfangreichen aktuellen und vertiefenden Informationen zu politischen Themen einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion leisten. Das entspricht unserem Informationsauftrag, dem wir gerade in schwierigen Zeiten gerne, kompetent und umfassend nachkommen. Die aktuelle Studie des IFEM-Instituts zeigt darüber hinaus, dass die wiederholten Behauptungen, die öffentlich-rechtlichen Anbieter würden weniger politische Informationen anbieten, nicht zutrifft."

Die Ergebnisse der Programmanalyse 2003 sind in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift "Media Perspektiven" (MP 5/2004) dokumentiert und auch als pdf-Datei abrufbar.  
 

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